SOC Tuning im Herbst / Winter

15. September 2024 durch
SOC Tuning im Herbst / Winter
Gerhard Hofer

Im Winter gibt es nun mal weniger Sonne, ja leider das kann ich auch nicht ändern. Nun, ich möchte meine Batterien schonen und mehr Reserve bei einem Stromausfall haben, darum geht es in diesem Artikel.  Die Entladetiefe der Batterie (SoC Schwellwert) für die Wintermonate anpassen, ok aber was ist eigentlich der SOC? 

Ein wenig Technik: Der State of Charge (SoC) ist ein Kennwert für den Ladezustand eines Akkus. Er beschreibt die noch verfügbare Kapazität einer Batterie im Verhältnis zum Nominalwert und wird in Prozent angegeben. 40 % bedeuten demnach, dass der Akku noch eine Restladung von 40 % bezogen auf die Vollladung von 100 % hat. Danke Wikipedia, ich hätte es nicht schöner sagen können. 

Man kann nun einstellen, dass die Batterie immer mindestens auf zB 30% gehalten wird. Sprich sie entlädt sich nicht unter 30%, das ist der Schwellwert bzw das Setting worum es hier geht.

Warum sollte man den SOC im Herbst/Winter anpassen? Zuerst sehen wir uns den PV Ertrag an, Richtung Herbst, vorallem ab November nehmen diese ab bis sie im ab Februar wieder steigen. Dies ist relativ Wetterunabhängig, sondern eher Klimatabellen abhängig, denn jeden Winter sind die Tage nun einmal kürzer mit dem Tiefpunkt am 21. Dezember. Ab diesem Zeitpunkt werden die Tage wieder länger, jedoch haben wir oftmals in dieser Zeit bis rund Ende Jänner schlechtere Erträge auch wegen Nebel, Schlechtwetter und Schnee. 

In dieser Zeit macht es Sinn den SOC etwas raufzuschrauben, denn wenn wir immer bis 15% herunterentladen mit einer schlechteren Erwartung für den kommenden Tag bleibt die Batterie oftmals tagelang auf einem niedrigen Stand. Das ist technisch für die Batterie ungünstig.

Vorbereitung auf Stromausfälle mittels Notstromeinrichtung

Viele unserer Kunden entscheiden sich ja richtigerweise für einen Speicher und die meisten davon inklusive Notstromeinrichtung. Weil Sie sich vor Stromausfällen (geplant und ungeplant) schützen wollen. Hierbei macht es Sinn, den Batterieladezustand eher höher zu halten, sagen wir ab 30-50%. Um dies Verhalten bildlich zu verdeutlichen: In manchen afrikanischen Städten ist eine sehr instabile Stromversorgung, dort wird man versuchen, die Batterie möglichst immer voll geladen, also 100%, zu halten - denn kommt dann ein Stromausfall hat man nach wie vor genug Strom zur Verfügung. In Österreich geht man von einem relativ stabilen Netz aus, daher ist die Sorge hier weniger, aber dennoch vorhanden. Habe ich einen Stromausfall und entlade jeden Tag meine Batterie auf 15% SOC, dann habe ich kaum Reserven und die Batterie wird bald nach dem Ausfall auch abschalten, sofern sie nicht durch die Sonne nachgeladen werden.

Unsere Empfehlung

Wir empfehlen daher den Schwellwert unter den die Batterie nicht sinken soll, auf mindestens 30% im Winter zu stellen. Bei Sorge um Stromausfälle sogar höher zB auf mind 50%. Man kann dies variabel gestalten. Beispielsweise gibt es (Mitte Sept 2024) in Österreich weitreichende Überschwemmungen und Unwetter in weiten Teilen des Landes. Nicht unberechtigt ist daher auch die Sorge um das öffentliche Stromnetz. Daher empfehlen wir den Batterieschwellwert höher zu drehen.

Wir helfen

Wenn Du nicht weißt, wie das genau bei deiner Anlage geht, dann ruf uns an oder schreibe uns ein Email, wir helfen gerne und können diese Einstellung machen oder Dir zeigen.


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